Montag, 23. Mai 2011

Wirrwarr in der Entwicklungshilfe - wenn sich das BMZ die Finger schmutzig macht.

Heute mal ein Blog-Experiment zum Frühstück, denn die folgenden Artikel sind bis auf die Einleitung und den Schluss allesamt nicht von mir.
Die Idee basiert auf Links, also klickt einfach fröhlich auf alles was ich euch unterstrichen habe. Ich würde euch nämlich gerne ein bisschen in die Schwierigkeiten von Entwicklungshilfe einführen, an denen sich sogar das Bundesministerium unter Dirk Niebel ein bisschen schwer zu scheinen tut.
Es geht um den Fall der katholischen Kolping Stiftung, die in mehr als 60 Ländern weltweit in Bildung investiert, Kleinkredite vergibt und humanitäre Projekte realisiert. Hier in Paraguay unterhält sie 9 Bildungseinrichtungen, zwei davon in der Nähe der Hauptstadt.
Genug der langen Einleitung. Entspannt meinen Maté schlürfend stosse ich heute morgen auf die folgenden News. Gerade weil Paraguay erwähnt wird lese ich also den Artikel, denke mir nichts Böses.
Doch das Ganze scheint interessanter als auf den ersten Blick erwartet, also recherchiere ich ein bisschen und siehe da, offensichtlich handelt es sich nicht nur um einen lokalen Skandal, auch in der Bundesrepublik haben offensichtlich ein paar "Entwicklungshelfer" fleissig an Betrug und Verleumdung mitgeholfen.
Als erstes stosse ich auf die Pressemeldung der SEK (Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolping Werkes), in der die ehemalige Geschäftsführerin des paraguayischen Hauptsitzes diffamiert wird und gegen die man rechtliche Schritte ankündigt. Doch worum geht es eigentlich? Ein TAZ - Artikel bringt Licht ins Dunkel. Aha, Korruption, verkaufte Autos, ein zu teueres Gebäude, Bilanz-Pfuschereien? So pessimistisch das klingt, Südamerikanische Realitäten. Doch halt, deutscher Lateinamerika Beauftragter Schwab mit schlechtem Gewissen? "Keine EU-Intervention, bitte"? Das hört sich interessant an.
Und dann unser BMZ, dass seine Aussenrevision mithilfe von Mitgliedern von Kolping International durchführen lässt, gegen die mittlerweile Anzeige erstattet wurde? Da muss es doch noch mehr zu lesen geben...und richtig, auch der Spiegel äussert sich wie immer in Weltuntergangsstimmung mit interessanten Hintergundinformationen.
Viel interessanter jedoch ist das durchaus subjektive Interview des ehemaligen Generaldirektors Thomas von Schilling, der mit Details aus erster Hand glänzen kann. Da gibt es einen Einbruch in ein Büro, belastendes Material wird entwendet.
Doch damit nicht genug. Zu guter Letzt wehrt sich Kolping Deutschland mit der dicken Keule - nach dem Motto "Wer im Glashaus sitzt" versucht man die ehemalige Geschäftsführerin Frau Fuzellier schwarz anzumalen, und beschuldigt sie der Vorteilnahme zu Gunsten ihrer eigenen Firma. Haken an dem Vorwurf: Sie arbeitet ehrenamtlich in ihrem Unternehmen.
Die Wut der Kölner Kopling Vertreter jedoch kennt keine Grenzen, jetzt ist Thomas von Schilling dran. Und diesmal exquisit, verbinden Sie mich einmal mit Interpol, bitte.
Interessant dazu der Kommentar von Hans B., der den vor internationaler Justiz flüchtigen Schilling wohl just in der deutschen Botschaft gesichtet hatte. Ziemlich dreist von Herr Schilling.
Aber dieses gut durchdachte Verstecken vor der Faust der globalen Exekutive wird dem Verbrecher zum Verhängniss: Am 1. März nimmt man in auf den Weg zu Fr. Fuzellier in Ketten. Hier ein Link zur paraguayischen lokal Presse.
Jetzt hat man der Gerechtigkeit genüge getan.
Zu guter Letzt möchte ich trotzdem noch auf die öffentliche Pressemitteilung von Herr von Schilling aus der Justizanstalt von Asunción hinweisen (findet sich als Kommentar von "Gast" vom 3.6.2011 unter dem ersten Artikel).
Anmerkung: Leider ist die Mitteilung von Schilling nicht vollständigt, für Spanischsprecher findet sie sich nochmal als Kommentar verfasst hier.
Weitere Anmerkung: Tacumbú ist die örtliche Strafvollzugsanstalt.

Jetzt habe ich am Ende doch viel dazugeschrieben, trotzdem hoffe und denke ich das sich jeder Leser eine eigene Meinung bilden kann.
Für den Inhalt der einzelnen Links bin ich nicht verantwortlich.
Herzlichen Dank möchte ich an den Wordpress Blog Anti-Korruption richten, von dessen Seite viele Links stammen.

Jetzt wünsche ich noch einen wunderbaren Montag, und natürlich wie immer

Beste Grüsse aus der Neuen Welt.

euer Moritz